HÄUFIG GESTELLTE FRAGEN
Impingement
Als Impingement versteht sich ein Engpass-Syndrom. Hier kommt es zur schmerzhaften Einengung bzw. Einklemmung einer Sehne unter dem Schulterdach.
Wie entsteht ein Impingementsyndrom?
Unabhängig davon, ob Sie Leistungssportler sind oder Ihren Alltag im Büro verbringen: das Impingementsyndrom kann jeden treffen. Häufig tritt es bei Überlastung des Schulter-Nacken-Bereichs auf, egal ob bei sportlichen Aktivitäten oder aufgrund einer falschen Körperhaltung bei der Arbeit. Zusätzlich können andere Faktoren (z.B. eine Rotatorenmanschettenläsion oder der Verschleiß des Schultereckgelenks) die Entstehung begünstigen.
Muss ein Impingement Syndrom operiert werden?
Wenn im MRT keine operationspflichtigen Veränderungen sichtbar sind, dann können durch Physiotherapie und begleitende Maßnahmen (Schmerz- und entzündungshemmende Medikamente, Infiltrationen, Stoßwelle) gute Erfolge erzielt werden. Bei frustraner konservativer Therapie, kann -insbesondere bei Vorliegen knöcherner Engpässe - mittels arhroskopischer Operation schnelle Besserung erreicht werden.
Schleimbeutelentzündung (Bursitis subacromialis)
Wie entsteht eine Schleimbeutelentzündung?
Eine sogenannte Bursitis subacromialis entsteht in den meisten Fällen durch wiederholte Reizung des Schleimbeutels, z.B. im Rahmen eines Impingementsyndroms. Diese chronischen Mikrotraumen führen zu einer Entzündungsreaktion und zu einer Proliferation der Synovialzellen: es wird vermehrt Kollagen und Flüssigkeit produziert. Schlussendlich kann es auch zu Kalkbildung kommen. Diese Entzündung verursacht Schmerzen, die bis zu einer vollkommenen Bewegungseinschränkung der Schulter führen kann.
Wieso hat man Nachts Schmerzen?
Einerseits fördert die Wärme im Bett die Entzündungsreaktion, so dass die Schmerzen Nachts zunehmen können. Andererseits bewirkt die Schwerkraft, dass tagsüber der Arm nach unten zieht. Der gereizte Schleimbeutel wird somit nicht direkt belastet und die Schmerzen sind weniger. Wird die Schulter bewegt und der Arm angehoben, so kommt es zunehmend zu einer mechanischen Kompression des Schleimbeutels und somit zu Schmerzen. Nachts drückt der Oberarmkopf in der Liegeposition auf das Schulterdach und auf den schmerzhaften Schleimbeutel.
Sehenentzündung
Was kann ich dagegen tun?
In der akuten Phase sollte die Schulter geschont werden. Weiters kann Kühlung und die Einnahme von entzündungshemmenden Medikamenten bzw. eine Infiltration schnelle Besserung verschaffen. Je nach MRT und klinischem Befund dann durch Physiotherapie eine gestörte Biomechanik verbessert oder manche Formen des Impingementsyndroms behandelt werden.
Sehnen- & Rotatorenmanschettenriss
Muss ein Riss der Rotatorenmanschette operiert werden?
Je nach Ausmaß der Verletzung, Anatomie und Vortliegen von Begleitveränderungen können die Beschwerden stark variieren: im Normalfall führt ein kompletter Riss der Sehnen zu einem Kraft- und Bewegungsverlust der Schulter. Teilrupturen, vor allem solche die durch ein Impingement bedingt werden, sind meist durch starke Schmerzen bei erhaltener (jedoch schmerzhafter) Beweglichkeit gekennzeichnet.
Große oder vollständige Rupturen des aktiven Patienten werden im Regelfall operiert, wobei die Rekonstruktion arthroskopisch erfolgt. Liegen nur kleine oder inkomplette Risse der Rotatorenmanschette vor, kann eine konservative Behandlung mittels Schmerztherapie, Physiotherapie oder sogar Eigenbluttherapie erfolgen. Die Rissgröße und Form alleine bestimmt nicht die Operationsindikation - vielmehr muss auf die Anforderungen der Patienten bzw. Begleitfaktoren (Zustand der Muskulatur, Arthrose, Alter, etc.) eingegangen werden.
Womit muss ich bei einer Rotatorenmanschettenoperation rechnen?
Wird die Indikation zur operativen Rekonstruktion der Rotatorenmanschette gestellt, so sollte der Zeitpunkt der Operation optimalerweise mit privatem und beruflichem Leben abgestimmt werden. Kaum ein anderes Verfahren erfordert postoperativ ein vergleichbar hohes Maß an Patientenmitarbeit. Unmittelbar nach der Operation wird die Schulter für 6 Wochen in einem Abduktionskissenverband ruhigegestellt. Aus diesem heraus darf unter physiotherapeutischer Anleitung geübt werden.
Kann ich meinen Arm danach wieder frei bewegen?
Das Ausmaß der Sehnenverletzung und begleitende Faktoren (z.B. fettige Degeneration) bestimmen großteils das zu erwartende Ergebnis. Sind die Voraussetzungen gut, dann kann mit einer guten Beweglichkeit postoperativ gerechnet werden.
Schulterluxation
Muss eine Schulterluxation operiert werden?
Erstmalige traumatische Luxationen ohne im MRT vorliegende Begleitverletzungen, können konservativ mittels Physiotherapie therapiert werden.
Besteht das Risiko für eine erneute Luxation?
Bereits nach der ersten Schulterluxation ist das Risiko für ein neuerliches Ereignis erhöht. Insbesondere bei Vorliegen einer Gelenkslippenverletzung (Labrum) ist das Risiko patientenabhängig deutlich erhöht, so dass eine Operation indiziert sein kann. Ein solcher Eingriff ist ein Versuch die Schulter dauerhaft zu stabilisieren.
Jedes Luxationsereignis kann Verletzungen an Knorpel, Knochen, Sehnen und Bändern verursachen und sollte mittels Bildgebung abgeklärt werden. Hier hat sich das Arthro-MRT als Verfahren der Wahl durchgesetzt.
AC-Gelenk
Muss ich eine AC-Gelenksluxation bzw. AC-Arthrose operieren lassen?
Traumatische AC-Gelenksverletzungen sollten ab einem gewissen Schweregrad operativ stabilisiert werden. Eine genaue Diagnostik und spezielle Röntgentechniken sind notwendig, um die Notwendig einer Operation zu erkennen. Zu beachten ist das ca. 2-wöchige Zeitfenster, das zur Versorgung einer operationswürdigen Schultereckgelenksverletzung respektiert werden sollte.
Eine AC-Gelenksarthrose kann gut konservativ therapiert werden. Kommt es zu keiner Besserung bzw. verursachen die knöchernen Anbauten am AC-Gelenk bereits eine Irritation der (darunter verlaufenden) Rotatorenmanschette, so kann die Indikation zur Operation gestellt werden.